"GO GIRL GO!" PODCAST - FOLGE 1 JUDITH WILLIAMS

Whoop, whoop: Judiths Podcast ist endlich da! In der ersten Episode verrät die Gastgeberin, wie ihre Eltern sie nach Rückschlägen motivierten und warum Männer für Jobs immer noch lieber Männern einstellen. Außerdem: ganz persönliche Einblicke in ihre Laufbahn – und warum sie auch ein Shitstorm nicht aus der Bahn warf.

Stellt euch mal vor eine Welt vor, in der...

… 84 Prozent aller Start-ups von Männern gegründet werden
… bei 60 Prozent der DAX-Unternehmen keine einzige Frau im Vorstand ist
… im Bundestag gerade einmal zu einem Drittel Frauen vertreten sind.

Eigentlich ein bisschen aus der Zeit gefallen, dieses 2021, oder? Grund genug für Judith, ihren eigenen Podcast „GO GIRL GO!” zu starten und genau diesen Themen auf den Grund zu gehen!

Liegt’s an der vielbeschworenen „Unvereinbarkeit” von Beruf und Familie? (Und wenn ja: Wie kann man das denn mal besser machen?) Oder stehen die Frauen sich auch selbst ein Stück weit im Weg? (Stichwort: Selbstzweifel!) Oder gibt´s da noch ganz andere Gründe, über die wir dringend mal sprechen sollten? 

In der ersten Folge, die passend zum Weltfrauentag am 08. März online geht, erzählt Judith, was die Hörer in ihrem Podcast erwartet (freut euch auf ein paar ziemlich beeindruckende Gäste …) und gibt einen sehr persönlichen Einblick, welche Hürden sie selbst auf dem Weg nach oben nehmen musste.

"GO GIRL GO!" - der Name ist Programm

Aber zunächst einmal: Wie kam Judith eigentlich auf den Namen? In der ersten Folge berichtet sie, der sei ihr sehr schnell eingefallen. Denn sie habe sich sofort an den Spruch ihrer Eltern erinnert, wenn sie damals an sich zweifelte. „GO GIRL GO!”, sagten die – und hätten sie damit „fast aus dem Haus geschmissen”, wie Judith lachend erzählt. Ihr habe dieser Zuspruch unglaublich viel Vertrauen in sich selbst gegeben. Inzwischen gibt die zweifache Mutter ihren Töchtern auch genau diesen Spruch mit auf den Weg – und mit ihrem Podcast jetzt auch allen anderen Mädchen und Frauen.

Und woran liegt es eigentlich, dass sich Judith schon seit Jahren für Women Empowerment stark macht? Im Podcast verrät sie, als Älteste von drei Schwestern habe sie immer das Gefühl gehabt, Verantwortung für die anderen übernehmen „zu müssen und auch zu wollen”: „Ich habe immer geschaut, was mich aufhält und wie ich es aus dem Weg räumen kann, damit die anderen nicht die gleichen Probleme haben oder besser damit umgehen.” Genau das möchte sie jetzt auch mit ihrem Podcast erreichen: „Ich sehe Frauen als Schwestern an und möchte allen da draußen, die an sich zweifeln, sagen: Nichts ist unmöglich!”

"Passen die Worte Macht und Frau überhaupt zusammen?"

Einen Grund, warum Frauen im Business immer noch an eine gläserne Decke stoßen, sieht Judith zum einen schlicht in der Tatsache, dass viele Entscheider nun einmal Männer seien. „Männer stellen lieber jemanden ein, den sie sehr gut lesen können. Sie setzen auf Sicherheit, wenn sie das Gefühl haben, da steht ja eine Kopie von mir selbst.” Bei einer Frau dagegen kämen mehr Ängste ins Spiel.

Auch die Gesellschaft habe immer noch ein genaues Bild davon, wie eine Frau zu sein habe, und welche Aufgabe ihr zufallen sollte. „Passen die Worte Macht und Frau überhaupt zusammen?”, fragt Judith rhetorisch. „Nehmen wir eine mächtige Frau: Wie sieht man die? Und wie sieht man einen mächtigen Mann? Welche Emotionen werden da jeweils geweckt?”

In der ersten Podcast-Folge erzählt Judith, was sie selbst erlebte, als sie diesen Erwartungen einmal nicht entsprach. Als sie Jurorin bei „Die Höhle der Löwen” wurde, habe sie „sehr schnell einen Shitstorm bekommen”. Frauen hätten sie gefragt, was ihre Kinder in der Zeit machen, wenn sie in der Sendung sei. „Die ersten Folgen waren hart”, gesteht Judith. Inzwischen habe sich aber sehr viel bei dem Thema getan und viele hätten erkannt, was Empowerment eigentlich bedeutet. „Es geht gar nicht darum, Frauen ein schlechtes Gewissen zu machen, die mit ihren Kindern zu Hause bleiben. Es geht darum, die Frauen zu inspirieren und Mut zu machen, dass sie Lust haben, etwas anzupacken. Es geht um die Wahlmöglichkeit.”

"Schließe Frieden damit, nicht perfekt zu sein"

Die Anfrage zu „Die Höhle der Löwen” wollte Judith im ersten Moment absagen, wie sie verrät. Sie hatte Angst, dass die Presse sie fortan nur als „toughe Geschäftsfrau” wahrnehmen würde: „Natürlich bin ich diszipliniert und zielstrebig, aber vor allem gehe ich durchs Leben mit viel Herz.” Ein weiterer Grund für ihre Zurückhaltung war ihre fehlende klassische Laufbahn mitsamt BWL-Studium und Businessplan-Expertise. Erst ein Satz ihres Mannes habe ihr schließlich die Augen geöffnet: „Die Arbeitswelt hat so viele Farben, und du bringst deine ganz eigene mit rein”. Judith sagte schließlich zu – und der Rest ist Geschichte.

„Ich glaube, das ist der Kern, den wir Frauen endlich akzeptieren müssen: Schließe Frieden damit, nicht perfekt zu sein. Leg nicht erst mit leben los, wenn du glaubst, jetzt hab ich die richtige Kilozahl, Kleidergröße, Aussehen, oder das richtige Studium. Das, was du jetzt schon an den Tisch mitbringst, ist großartig. Und: Klopf dir öfter auf die Schultern. Das ist was, was wir definitiv von den Männern lernen können.”

Wenn ihr außerdem erfahren wollt, wer Judith in ihrer Anfangszeit geholfen hat, Familie und Karriere unter einen Hut zu bekommen, wie sie heute ihre eigenen Mitarbeiterinnen unterstützt, voranzukommen und was sie in ihrer Freizeit macht, hört unbedingt in die erste Folge des Podcasts „GO GIRL GO!” rein!

ALLE THEMEN DES PODCASTS MIT JUDITH WILLIAMS IM ÜBERBLICK:

Wie der Name "GO GIRL GO!" zustande kam (ab 01:15)

Was Judith mit dem Podcast erreichen möchte und was auch ihre Schwestern damit zu tun haben (ab 02:33)

Auf welche Gäste wir uns freuen dürfen (ab 04:30)

Wie Role Models in ihrer Familie Judith prägten und warum sie als junge Mutter Gewissensbisse hatte (ab 06:40)

Die wichtigsten Learnings aus den Gesprächen mit den Gästen (ab 10:55)

Was Judith im eigenen Unternehmen macht, um die Frauen zu fördern und voranzubringen? (ab 12:07)

Frauen in Führungspositionen: Woran hakt es am meisten? (ab 15:36)

Judiths Rat an ihr 16-jähriges Ich (ab 18:13)

So sieht Judith ihre Rolle als Mutter (ab 21:45)

Selbstzweifel und Shitstorm: Über ihre Teilnahme bei „Die Höhle der Löwen” (ab 24:10)

Wie sieht Judiths Freizeit aus und singt sie eigentlich noch? (ab 27:33)

Ausblick in die nächste Folge: Wie sich Digital-Staatsministerin Dorothee Bär in der Männerdomäne Politik durchsetzt (ab 29:58)