mellow NOIR: Kosmetik mit Kaffee-Kick
BUSINESS | 17.05.2021
MELLOW NOIR: KOSMETIK MIT KAFFEE-KICK
VON REDAKTION
KAFFEE UND KOSMETIK - DIE KOMBINATION MUSST DU UNS ERKLÄREN! WIE PASST DAS ZUSAMMEN?
Sehr gut! Zum einen bin ich natürlich selbst ein großer Kaffee-Fan. Und zum anderen hat mich das Potential des Kaffees immer schon fasziniert. Während meines Studiums – zunächst Umweltwissenschaften, dann Chemieingenieurwesen – habe ich mich mit dem benutzen Kaffeesatz beschäftigt, der in Cafés anfällt. Was kann man alles aus diesem vermeintlichen Abfallprodukt machen? Damals erfuhr ich von Biodiesel oder Briketts. Die Idee des Upcyclings hat mich da nicht mehr losgelassen!
UND DANN SAßT DU EINES TAGES IN DEINEM LIEBLINGSCAFÉ UND KAMST BEI EINER TASSE GUTEN KAFFEE INS GRÜBELN...
Bei meinen Recherchen war ich auf Hautpflege als eine weitere Möglichkeit gestoßen, Kaffeemehl zu nutzen. Das Kaffeeöl wirkt antioxidativ und unterstützt die Haut, sich schnell zu regenerieren. Zugleich regt es den Körper an, Kollagen zu produzieren und das kann die Haut straffer machen. Und während ich an meinem Kaffee nippte, dachte ich: Dieses wertvolle Naturprodukt wird am anderen Ende der Welt angebaut, zu uns rübergeschifft – und dann leider fast vollständig entsorgt. Dabei steckt im Kaffeesatz so viel Gutes. Warum wird die Kraft der Natur so verschwendet? Ich bat den Barista, mir ein bisschen vom Kaffesatz mitzugeben und fing zuhause an, zu experimentieren.
WIE MÜSSEN WIR UNS DAS VORSTELLEN?
Nach den ersten Experimenten habe ich direkt nach dem Studium in Vollzeit losgelegt, gleich am ersten Tag! Zwei Jahre lang habe ich alles an Zeit, Energie und Liebe reingesteckt, was ich hatte. In einer alten Doppelgarage in meiner Heimat trocknete ich Kaffeesatz in einem Ofen und extrahierte das wertvolle Kaffeeöl.
ZWEI JAHRE? WOW, WIE HAST DU DAS DURCHGEHALTEN - AUCH FINANZIELL?
Das Produkt habe ich die ganze Zeit vor meinem geistigen Auge gesehen. Ich wollte es unbedingt auf den Markt bringen! Viele Leute haben mir gesagt, dass das nicht möglich sei. Das hat mich motiviert, ich wollte das Gegenteil beweisen. Finanziell war das natürlich keine leichte Zeit. Aber ich habe ein Gründerstipendium des Landes NRW bekommen und meine Eltern und Großeltern haben mir super viel geholfen: mit Ratschlägen, aber auch mit Geld. Wir waren von der ersten Sekunde an ein Familienunternehmen!
DIE GARAGE WURDE SCHNELL ZU KLEIN. WIE PRODUZIERST DU HEUTE?
Ja, den ersten Kaffee habe ich noch mit meinem Opel Astra bei Röstereien und an der Uni eingesammelt und in der Garage verarbeitet – das ging dann schnell nicht mehr. Der Kaffee wird heute in Deutschland verarbeitet, das Kaffeeöl senden wir dann für die Kosmetikherstellung an unseren Partner nach Italien. Die Flaschenproduktion liegt nämlich gleich nebenan, so können wir die Wege optimieren.
WARUM MACHST DU DAS?
Mir ist der Klimaschutz extrem wichtig, daher die kurzen Wege. Ich habe die Emissionen für jedes Produkte ermittelt, angefangen vom Anbau der Rohstoffe. Alles, was wir an CO2 für die Herstellung und den Transport unserer Produkte ausstoßen, kompensieren wir auch. Zum Beispiel beteiligen wir uns an Klimaschutzprojekten, um den Regenwald in Indonesien zu schützen oder durch Brunnenbau die Abholzung in Malawi zu vermindern. Dazu kommt: Pro verkaufter Flasche spendet mellow NOIR einen Baum in einem zerstörten Wald. Wir sagen nicht nur, dass wir grün sind – wir gehen sogar noch einen Schritt weiter!
DAS IST JA EIN ENORMER EINSATZ! WAS TREIBT DICH AN?
Ich habe mich immer schon gefragt: Wie kann ich die Welt besser machen? Das war auch der Grund, Umweltwissenschaften zu studieren. Ich will einen positiven Beitrag für unsere Gesellschaft leisten.
AUF DIESEM WEG HAST DU SEIT KURZEM EINE STARKE PARTNERIN: JUDITH WILLIAMS. WIE HAST DU DEN TAG IN "DIE HÖHLE DER LÖWEN" IN ERINNERUNG?
Ich war super aufgeregt. Aber ich sagte mir: Egal, ob ich einen Deal bekomme oder nicht – am Ende des Tages habe ich auf jeden Fall gewonnen. Denn ich bekomme Feedback von Unternehmern und Unternehmerinnen, die wesentlich mehr Ahnung als ich haben. Judith war dabei immer meine Wunschlöwin.
WARUM?
Ich bekam drei Angebote, musste mich aber noch nicht einmal beraten. Ich wollte unbedingt zu Judith. Sie hat super viel Erfahrung und ein großes Netzwerk in der Kosmetik – genau richtig, um das Meiste aus meiner Idee herauszukitzeln!
WIE MÜSSEN WIR UNS EURE ERSTEN SCHRITTE VORSTELLEN?
Schon im Fernsehstudio flüsterte sie mir die erste Produktidee zu! Und so haben wir direkt losgelegt und neue Produkte entwickelt wie einen kleinen „Problemlöser”, ein sofort straffendes Hyaluron Serum oder ein Vitamin C Serum, das der lichtbedingten Hautalterung vorbeugt. Judith und ihr Team haben mich super an die Hand genommen und mein Konzept strategisch verbessert. Jetzt weiß ich genau, wo die Reise hingeht: was ich mache – und was ich besser sein lasse.