"GO GIRL GO!" PODCAST - FOLGE 2 DOROTHEE BÄR
Dorothee Bär ist in der Bundesregierung die Frau fürs Digitale – und ein ziemliches Phänomen in der Männerdomäne Politik. Warum ist das eigentlich immer noch so und was ließe sich da ändern? Wie hat die heutige Staatsministerin sich gegen dumme Sprüche gewehrt und was können Frauen von ihr lernen? Mehr als genug Fragen für eine neue Folge von Judiths Podcast „GO GIRL GO”!
Diese Frau widerlegt jedes Klischee. Politiker laufen schlecht gelaunt mit Vorlagemappen und in grauen Nadelstreifenanzügen durch Berlin? Wer durch den Instagram-Feed von Dorothee – Doro – Bär scrollt, merkt sofort: Politik geht auch anders. Bunter, echter und – vor allem auch weiblicher.
Grund genug, mit der Digital-Staatsministerin im „GO GIRL GO!”-Podcast einmal über ihr Leben, ihre Lehren und ihre „How-tos” in der Männerdomäne Politik zu sprechen. Denn das ist die Politik nach wie vor, weshalb es auch „ein kleines Wunder ist, dass wir mit ihr sprechen”, wie Gastgeberin Judith mit einem Augenzwinkern sagt. Zwar haben Frauen seit mehr als 100 Jahren das Recht zu wählen. Dennoch sind gerade einmal 31 Prozent der Vertreter im Bundestag weiblich. In kommunalen Parlamenten sind es nur ein Viertel, in manchen Gemeinderäten regieren ausschließlich Männer. Und einige von ihnen würden Frauen immer noch auf das Frausein reduzieren und in eine Schublade stecken, wie Bär im Podcast erzählt.
Oft bekomme sie „wohlmeinende Ratschläge”. Ob dieses oder jenes Thema nicht zu hart sei, und ob sie sich nicht lieber weichen Themen widmen wolle. „Geh doch mal in den Familienausschuss, mach doch mal was Nettes”, heiße es dann von männlichen Kollegen. Ganz konkret hat sie diese Attitüde zu Beginn ihrer Laufbahn in Berlin zu spüren bekommen. Als sie vor 19 Jahren im Bundestag anfing, engagierte sie sich zum Beispiel im Innenausschuss, wo es unter anderem um Terrorismusbekämpfung ging. „Da habe ich sehr früh gemerkt, dass die Reaktion eher war: ‘Jaja, das Mädchen, was will es sich mit diesen ganzen Themen auseinandersetzen?’ Kam dagegen die gleiche Argumentation von einem älteren Mann, eins zu eins mit gleichem Wortlaut, wurde es anders aufgenommen. Mit der Zeit lernt man, dass nicht nur zählt, was man sagt, sondern wer es sagt.”
Die Männer würden Frauen heute aber vor allem als jemanden ansehen, der in ihr Territorium eindringt. „Der eine oder andere Mann denkt: Ich hab schon genug Konkurrenz im eigenen Geschlecht, jetzt muss ich mich auch noch mit den Weibsleuten auseinandersetzen”, erzählt Bär im Podcast und lacht.
Hört man Bär im Podcast-Interview, lernt man eine Vollblutpolitikern mit Herz kennen, die ihre Weiblichkeit nicht versteckt und in Debatten hart in der Sache, aber freundlich im Ton ist. Und vor allem: Die unglaublich souverän ist und über Männer-Frauen-Klischees einfach drüber steht. „Kein Portrait über mich kommt aus, ohne über meine Kleider zu sprechen oder sich über meine hohen Absätze aufzuregen.” Aber statt sich darüber zu empören, belustige sie es. „Wenn das einzige Problem meine 13 Zentimeter hohen Absätze sind, kann meine Politik nicht so schlecht sein”, lacht sie.
Wenn ihr wissen wollt, wie Dorothee Bär zu der Powerfrau geworden ist, die sich so souverän in der Männerdomäne Politik durchsetzt, hört gleich mal rein in diese Folge des Podcasts „GO GIRL GO!” Bär erzählt, was ihre Oma und ihre Kindheit in einem Vier-Generationenhaus damit zu tun haben, warum sie in der Uni nicht einen Tag lang Jeans trug, was sie überhaupt in die Politik getrieben hat und warum Digitalisierung gerade für die Arbeitswelt von Frauen eine große Chance ist.
ALLE THEMEN DES PODCASTS MIT DOROTHEE BÄR IM ÜBERBLICK:
Dorothee Bär über die Wörter Frauen, Macht und Politik: Passen sie überhaupt zusammen? (ab 02:24)
Über „wohlmeinende” Ratschläge von männlichen Kollegen (ab 03:58)
Eine junge Frau und ein älterer Mann sagen Dasselbe – wirken aber anders (ab 06:32)
Was macht „Macht” mit Politikern? (ab 08:20)
So geht Dorothee Bär mit Konflikten um (ab 09:05)
Warum Bär noch nie ihre Weiblichkeit versteckt hat, aber sehr wohl ihr junges Alter (ab 10:09)
Über die Bedeutung von Mode und 13 Zentimeter Absätze (ab 15:03)
Eine Kindheit in einem Vier-Generationenhaus und nicht-existierende Haustürschlüssel (ab 18:43)
Diese starken Frauen haben Dorothee Bär geprägt (ab 21:20)
Über die pragmatische und feministische Sicht ihrer Oma (ab 23:10)
Welche Rolle Politik in ihrem Elternhaus spielte (ab 24:40)
Wenn beide Eheleute in der Politik sind: Wie funktioniert das? (ab 27:09)
Warum Dorothee Bär in die Politik gegangen ist (ab 29:24)
So kann die Digitalisierung gerade die Arbeitswelt von Frauen positiv verändern (ab 33:34)
Wer hat Bär in der Politik gefördert? (ab 37:09)
In der Rückschau: Das würde Dorothee Bär heute anders machen (ab 42:45)