Diese Zahl muss man erst einmal verdauen: Fast jedes zweite Startup (47 Prozent) sieht sich durch Corona in seiner Existenz bedroht. Dieses Ergebnis aus einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom zeigt, welche dramatischen Folgen die Pandemie für Frauen und Männer haben könnte, die gerade ein Unternehmen aufbauen wollen. Könnte? Ja genau, könnte!

Denn warum bin ich zuversichtlich, dass die meisten diese Krise erfolgreich meistern werden? Einer der Gründe ist in der neuen Staffel von „Die Höhle der Löwen” ganz deutlich geworden, die am 22. März 2021 wieder startet (siehe Info-Kasten). Viele Start-ups setzen auf das richtige Pferd - nämlich Nachhaltigkeit! Nicht nur die Ideen und deren Umsetzung sind mit den Staffeln immer besser geworden, auch Nachhaltigkeit ist bei unseren Gründern zu einem immer größeren Thema geworden. Und damit stehen unsere Startups nicht allein: In der Bitkom-Umfrage gaben zwei Drittel der Gründer an, dass sie Produkte und Dienstleistungen anbieten wollen, die für mehr Nachhaltigkeit sorgen.

Über die neue Staffel darf ich leider noch nicht zu viel verraten: Aber es wird wieder spannend, emotional, hitzig (wenn wir Löwen um die besten Deals kämpfen) und unglaublich inspirierend. Denn wir erleben viele Gründer, denen es nicht nur um ihren eigenen Erfolg geht, sondern die einen Beitrag leisten wollen, mit ihren Ideen die Welt ein wenig besser zu machen.

Ich bin überzeugt: Damit treffen sie auch bei den Konsumenten einen Nerv. Denn das Bewusstsein, wie wichtig die Natur ist und wie wir sie mit dem Kauf von Produkten beanspruchen (oder eben schützen können), ist in den Köpfen vieler verankert. Und: Es hat direkte Auswirkung darauf, wo wir kaufen – und wo eben nicht.

Natürlich ruft genau das auch schwarze Schafe auf den Plan. Manche Unternehmen verleihen sich mitunter geschickt ein grünes Image, um in der Gunst der Verbraucher zu steigen. Doch ich glaube fest daran, dass dieses Greenwashing die Menschen auf Dauer nicht täuschen kann. Langfristig werden sich die Unternehmen durchsetzen, die glaubwürdig sind. Die wirklich für bestimmte Werte stehen und das nicht nur vorgaukeln.

Mir als Investorin geht es übrigens genauso: Ich entscheide mich ganz bewusst für Marken, die für gewisse Werte stehen und deren Produkte das auch abbilden. Und: Die man langfristig aufbauen kann. One-Hit-Wonders – sowohl bei Marken als auch Gründern – kann ich wenig abgewinnen. Nachhaltigkeit beziehe ich deshalb nicht nur auf die Umwelt. Auch mit meinen Gründerteams möchte ich über den Tag hinaus zusammenarbeiten: Gemeinsam wollen wir eine lange, erfolgreiche Reise antreten!

Warum liegt mir persönlich das Thema Nachhaltigkeit so am Herzen und weshalb ist es auch ein wichtiges Kriterium, ob ich in ein Unternehmen investiere? Zum einen liegt es sicher an meinen Töchtern, die das ganz genau auf dem Schirm haben und mir bei jedem gekauften Plastikbecher auf die Finger klopfen. Und ohnehin: Beim Einkaufen bin ich eine alte Bio-Tante! Auch beruflich habe ich das Thema nicht erst gestern entdeckt. Meine Firma, die Cura, produziert seit über 20 Jahren zertifizierte Naturkosmetik. Kurz: Dass dieser Trend jetzt an Fahrt aufnimmt, freut mich persönlich riesig!

Ich glaube auch, dass die nächste Generation dafür sorgen wird, dass uns eine grüne Welle an Konsumgütern erst noch bevorsteht. Die Jugendlichen haben ein hohes Bewusstsein für das Thema, das sehen wir zum Beispiel auch in der Kosmetik. Oder nehmen wir die Veränderung in der Autoindustrie: Gerade jungen Städtern ist ein eigenes Auto gar nicht mehr wichtig. Ja, es hat sich ein ganz anderes Mindset entwickelt, mit einem Blick über den Tellerrand hinaus: Wie belaste ich als Einzelner die Welt und was kann ich bewirken? Diese Fragen stellen wir uns heute viel mehr als gestern – und das ist wunderbar!