Grundriss in Lebensgröße: Judiths neuer Deal aus „Die Höhle der Löwen” ist ein Segen für alle Bauherren

by Redaktion

BUSINESS | 25.10.2021

GRUNDRISS IN LEBENSGRÖßE: JUDITHS NEUER DEAL AUS "DIE HÖHLE DER LÖWEN" IST EIN SEGEN FÜR ALLE BAUHERREN

VON REDAKTION

Türen lassen sich schlecht schließen, Flure sind zu klein, Zimmer enttäuschen: Oft merkt man erst nach dem Einzug in den Neubau, was man hätte besser machen können. Das Start-up „Grundriss in Lebensgröße” hat dafür eine clevere Lösung entwickelt – und will jetzt mit der Hilfe von Judith Williams und Carsten Maschmeyer voll durchstarten. Was die Gründer antreibt, verraten sie im Interview.

IHR PROJIZIERT MIT EINEM BEAMER DEN GRUNDRISS EINER WOHNUNG AUF DEN BODEN EINER RIESIGEN HALLE. SO KANN JEDER BAUHERR SEIN ZUKÜNFTIGES ZUHAUSE BESICHTIGEN, OHNE DASS ER ÜBERHAUPT FERTIG IST. WIE SEID IHR AUF DIESE IDEE GEKOMMEN?

Lucas: Wir hatten ein eigenes Maklerunternehmen und haben viele Neubauten verkauft. Dabei haben wir immer wieder festgestellt, dass sich die Leute nur anhand des Grundrisses auf Papier schlecht vorstellen konnten, wie sich das Haus oder die Wohnung wirklich anfühlt. Wir haben alles versucht, das Problem zu lösen und zum Beispiel auf Grundstücken die Grundrisse mit rot-weißem Flatterband abgesteckt. Aber natürlich hat das für kein Raumgefühl gesorgt.

Gissou: Im Internet haben wir dann ein Video gefunden, in dem jemand, sehr hemdsärmlich seine Küche mit einem Beamer auf den Boden projiziert hat. Wir waren sofort fasziniert! Wir wollten das auch unseren Kunden anbieten und waren uns sicher, dass das schon jemand erfunden haben müsste. Dem war aber nicht so. Also mussten wir das selbst in die Hand nehmen!

WAS IST EURER ERFAHRUNG NACH DAS HAUPTPROBLEM, WENN MAN NUR EINEN GRUNDRISS AUF PAPIER HAT?

Lucas: Es fängt schon damit an, dass man reine Quadratmeterangaben überbewertet und den Schnitt unterbewertet. 15 Quadratmeter können sich viel größer anfühlen als 20, wenn diese schlechter aufgeteilt sind. So etwas merkt man aber erst, wenn man die Räume wirklich begehen kann. Und oftmals sind es die Kleinigkeiten, die bei einem normalen Grundriss völlig untergehen. Aber genau diese Details sind es, die später nerven: Wenn zum Beispiel Türen in die falsche Richtung aufgehen oder Ecken blöd geplant sind. Die Kleinigkeiten entscheiden nachher, über die Zukunft, wie lange wir in dem neuen Eigenheim leben werden!

Gissou: Das haben wir auch selbst gemerkt. Unser Haus haben wir auch anhand eines Papier-Grundrisses gemietet. Und erst jetzt, wo es fertig ist, fallen uns die ganzen Sachen auf, die wir eigentlich vermeiden wollten: Wegen der Türanschläge bekommt man die Tür nicht richtig zu, wenn man auf der Gästetoilette sitzt und der Eingangsbereich ist super eng. Wenn man mit Hund und Einkäufen nach Hause kommt, staut es sich.

UND ALL DAS WÄRE EUCH NICHT PASSIERT, WENN IHR DEN GRUNDRISS VOHER IN LEBENSGRÖßE GESEHEN HÄTTET?

Gissou: Auf jeden Fall! Wir hatten schon mehr als 500 Kunden – und von denen hat jeder an seinem Grundriss etwas geändert! Und ein Dutzend haben die Wohnung sogar nicht gekauft, weil sie gemerkt haben: Das passt ja vorne und hinten nicht. Denen haben wir also sehr viel Geld und Ärger erspart!

Lucas: Viele haben auch gesehen, dass sie viel zu groß geplant haben. Es wurden die Dimensionen einfach falsch eingeschätzt. Für alle ist es wirklich ein Augenöffner. Und nicht selten fließen Tränen, weil es so emotional ist. Die Leute brüten über Monate über ihrem Grundriss und dann stehen sie plötzlich in ihrem eigenen Zuhause. Das ist immer rührend zu sehen. So ein Hausbau ist ja auch schließlich die größte Investition im Leben.

WIE SEID IHR AUF DIE IDEE GEKOMMEN, EUCH BEI "DIE HÖHLE DER LÖWEN" ANZUMELDEN? IMMOBILIEN-START-UPS GAB ES JA BISHER NOCH NIE.

Lucas: Wir sind beide leidenschaftliche "Die Höhle der Löwen" - Fans und haben jede Staffel gesehen, manche Folgen sogar doppelt und dreifach. Unser größter Traum war es, einmal selbst Teil der Sendung zu sein, aber mit unserem Maklergeschäft, das wir vorher hatten, ging das natürlich nicht. Als dann unsere Idee „Grundriss in Lebensgröße” geboren war, waren wir sofort Feuer und Flamme: Damit mussten wir uns bewerben!

Gissou: Wir waren mit unserem Business erst drei Wochen live, als wir in der Höhle gepitcht haben. Die Frage nach dem letzten Jahresumsatz war dann etwas lustig. (lacht). Wir hatten ja noch gar keine Zahlen vorzuweisen!

OBWOHL DIE LÖWEN JA SONST SEHR GROßEN WERT DARAUF LEGEN, SCHLUG EUER BUSINESS EIN WIE EINE BOMBE.

Gissou: Jeder Löwe kannte den Schmerz, den wir mit unserer Idee lösen. ich glaube, das war der Schlüssel zum Erfolg. Als dann von allen Seiten die Angebote kamen, wurde es sehr emotional. Das hat uns geradezu überwältigt!

Lucas: Als dann auch noch ein Angebot von unserer Traumkombi kam, war das natürlich nochmal unglaublicher. Judith Williams und Carsten Maschmeyer waren von Anfang an unsere Wunschlöwen. Sie jetzt zusammen im Boot zu haben, ist einfach Wahnsinn.

KOMMEN WIR NOCHMAL ZU DEN KUNDEN. WIE LÄUFT EIN BESUCH BEI EUCH KONKRET AB?

Lucas: Meistens kommen die Leute mit ihrem ersten Entwurf zu uns, denn danach kann man ja noch viel ändern und alles in richtige Bahnen lenken. Mittlerweile haben wir aber auch an jedem Standort ein eigenes Planungsbüro mit Architekten und planen auch selber. Zwei Kundenbetreuer von uns sind dann bei der Beratung dabei. Wir sagen den Kunden immer, dass sie ohne ihren eigenen Architekten kommen sollen. Denn Architekten sind Künstler und lassen sich ungern reinreden. Außerdem planen sie manchmal eher für sich selbst anstatt auf die Bedürfnisse des Kunden einzugehen. Bei uns bekommen sie einen neutralen Blick von außen. Meistens sind sie danach nicht mehr so happy mit ihrem Architekten, weil sie sehen, was sich alles verbessern lässt. (lacht)

Gissou: Bauträger sind jetzt auch nicht die größten Fans von uns. (lacht) Die sind Profis darin, Problemzonen einer Wohnung zu vertuschen, indem sie zum Beispiel keine maßstabsgetreuen Möbel einzeichnen. Statt einem Doppelbett wird ein Kinderbett im Elternschlafzimmer eingefügt, um den Raum größer wirken zu lassen. Bei uns kommt dann das große Erwachen.

WIE LANGE DAUERT EIN BESUCH BEI EUCH IM SCHNITT?

Gissou: Bei einer Wohnung bleiben die Käufer meist ein bis zwei Stunden, bei einem Haus zwei bis drei Stunden. Wenn die Kunden kommen, ist natürlich schon alles aufgebaut und sie können direkt ihr Zuhause begehen.

EURE IDEE KÖNNT IHR EUCH NICHT PATENTIEREN LASSEN. HABT IHR ANGST VOR KONKURRENZ?

Lucas: Nein, gar nicht! Da halten wir es mit Ralf Dümmel, der mal den schönen Satz gesagt hat: Nicht die Großen fressen die Kleinen, sondern die Schnellen die Langsamen. In Deutschland haben wir jetzt in nur einem halben Jahr acht Standorte eröffnet. Da traut sich keiner mehr, unser Business nachzumachen. Der Erste gewinnt einfach! Bis 2024 sind 25 Hallen eröffnet, und auch in Kanada, Gissous Heimat, haben wir schon unsere Fühler ausgestreckt!

Gissou: In Zukunft können wir uns auch vorstellen, unser Geschäftsmodell zu erweitern. Wir bieten nun auch Architektenleistungen an und Küchenplanungen, da haben wir Dank unseren Löwen einfach super Kontakte bekommen und können unseren Einkaufsgewinn bei Küchen zu 100 Prozent an unsere Kunden weitergeben.


GRUNDRISS IN LEBENSGRÖSSE

Man nehme acht Beamer, vieeel Technik und Know How und eine große Gewerbehalle – und schon kann man einen Grundriss in Originalgröße darstellen. Bevor man eine Immobilie kauft, kann man so die Raumaufteilung und die Größe auf Herz und Nieren testen und ein wirkliches Raumgefühl bekommen. Wände und Möbel machen das Probewohnen in Lebensgröße perfekt. Mehr Infos und alle den Standorten findet ihr unter www.grundriss-in-lebensgroesse.de.